Andras Muhlrad
Geboren: 27. Juli 1930
Ùjpest Budapest, Ungarn
Andras wurde als das jüngste von zwei Kindern jüdischer Eltern in einem Vorort von Budapest geboren. Sein Vater war Apotheker. Die Familie Muhlrad lebte mit Andras' Großvater und Tanten in einem großen Haus. Als Kind spielte er öfter mit seiner älteren Schwester Eva und den Cousins im großen Garten, der sich hinter dem Haus befand.
1933-39: Als Andras vier Jahre alt war, zogen die Mulhards in eine eigene Wohnung. Im Jahre 1936, als Andras eingeschult wurde, war Hitler bereits schon seit drei Jahren im nationalsozialistischen Deutschland an der Macht. Nachts schaltete sein Vater das Radio ein, um Nachrichten aus dem Dritten Reich zu hören. All dies schien noch weit von Ungarn entfernt zu sein. Der Junge konzentrierte sich darauf, gute Noten zu bekommen, denn er wusste, dass jährlich nur die besten jüdischen Schüler zur staatlichen Schule zugelassen wurden.
1940-44: Vier Monate vor Andras' 14. Geburtstag fiel Deutschland in Ungarn ein. Bald darauf mussten die Mulhards ihre Wohnung verlassen und bei der Familie von Andras' Freund Yannos einziehen, deren Gebäude mit einem Davidstern gekennzeichnet worden war. Das Zusammenleben war anfangs erträglich, jedoch wurden die Wohnverhältnisse mit 25 Menschen in einer Wohnung beengter. Die Bewohner durften für ein paar Stunden am Tag das Gebäude verlassen, um Besorgungen zu erledigen. Eines Tages stellte sich ein Gendarm vor dem Eingang zur Wache auf und die Bewohner verbrachten drei Tage in Angst und Ungewissen.
Andras und seine Familie gehörten zu den 435.000 ungarischen Juden, die im Frühsommer 1944 nach Auschwitz deportiert wurden. Andras wurde später in ein Lager in Bayern verlegt, wo er starb.