Dorotka Goldstein
Geboren: 1. Februar 1932
Warschau, Polen
Dorotka war das jüngste von drei Kindern einer jüdischen Familie. Ihr Vater war Direktor der Jewish Telegraphic Agency in Warschau und arbeitete für eine bekannte Zeitung. Als begeisterter Zionist hatte er bereits Palästina bereist.
1933-39: In Warschau eröffnete Dorotkas Vater eine Suppenküche für jüdische Flüchtlinge, die aus Deutschland geflohen waren. Dorotka sollte im September 1939 eingeschult werden, gerade als der Krieg ausbrach. Ihr Vater floh daraufhin mit anderen Führern der jüdischen Gemeinde nach Wilna. Sie verstand nicht, warum die Menschen leiden mussten. Sie war doch glücklich gewesen mit ihren Spielkameraden und ihren Puppen.
1940-44: Nachdem Dorotkas Vater die Familie nach Wilna gebracht hatte wurde er von den Deutschen ermordet. Zudem deportierten sie Dorotka, ihre Mutter und Schwester in das Lager Stutthof. Ihre Mutter starb einen langsamen Hungertod. Als Dorotka und ihre Schwester vergast werden sollten, rettete Dorotka ein Deutscher, der sagte: "Sieh dir dieses verdorbene jüdische Kind an; sie hat so schöne Augen." Ihre Schwester winkte ihr zu, damit Dorotka ihr nicht folgen sollte. Als sich die Sowjets Stutthof näherten, erschossen zwei Deutsche mit Maschinengewehren alle Gefangenen, die sich in der Baracke befanden. Dorotka lag krank auf ihrem Bauch und wog nur 40 Pfund. Sie spürte das Brennen zweier Kugeln in ihrem Rücken.
Als das Lager zwei Stunden später am 9. Mai 1945 von sowjetischen Truppen befreit wurde fanden sie Dorotka bewusstlos in ihrem Schlafplatz. Sie wanderte 1952 nach Israel aus.