Elzbieta Lusthaus

Elzbieta Lusthaus

Geboren: 15. Mai 1938

Krakau, Polen

Elzbieta wuchs in Iwonicz auf, einer Kurstadt im Südwesten Polens, die für ihr Mineralwasser bekannt ist. Ihr Vater Edmund war ein angesehener Arzt und ihre Mutter Helena hatte Pharmakologie studiert. Zu Hause sprachen sie polnisch und gehörten zu den wenigen jüdischen Familien, die in Iwonicz lebten.

1933-39: Als deutsche Truppen am 1. September 1939 in Polen einmarschierten wurde Elzbietas Vater in die polnische Armee eingezogen. Siebzehn Tage später drang die sowjetische Armee aus dem Osten ein, und Edmund wurde gefangen genommen. Er wurde in ein Lager für polnische Kriegsgefangene in Nowosibirsk (Sibirien) gebracht, wo er als Arzt diente. Im November 1939 gingen Elzbieta und ihre Mutter nach Tarnow, wo ihre Großmutter mütterlicherseits lebte. Dort wurden sie zunehmend nationalsozialistischen antijüdischen Maßnahmen wie Zwangsarbeit ausgesetzt. Helena arbeitete als Apothekenhelferin für die Deutschen.

1940-45: Im Juni 1942 wurden rund 3500 Juden, darunter Elzbietas Großmutter, in das Vernichtungslager Belzec deportiert. Als Helena die Gefahr erkannte, kaufte sie „arische“ Papiere für Elzbieta und sich selbst und floh nach Milanowek, einer Stadt in der Nähe von Warschau, wo sie bei einer polnischen Familie lebten. Die vierjährige Elzbieta erhielt nun den Namen Barbara Stachura und wurde katholisch erzogen. Nach der Zerstörung des Warschauer Ghettos verstärkten die deutschen Behörden ihre Maßnahmen, versteckte Juden zu finden. Helena fürchtete, dass sie entdeckt würden und hielt deshalb manchmal ihre Tochter von der Schule fern oder versteckte sie im Keller.

Im Januar 1945 besetzten sowjetische Truppen Milanowek. Im Mai bestach Elzbietas Mutter einen russischen Soldaten, der sie in Transportkisten über die Grenze in die Tschechoslowakei schmuggelte. Von dort gingen sie nach Österreich und dann nach Deutschland, wo sie erfuhren, dass Edmund überlebt hatte und mit der polnischen Armee in Italien war. 1951 wanderten Elzbieta und ihre Familie in die Vereinigten Staaten aus. 

Thank you for supporting our work

We would like to thank Crown Family Philanthropies and the Abe and Ida Cooper Foundation for supporting the ongoing work to create content and resources for the Holocaust Encyclopedia. View the list of all donors.