Rebecca Pissirilo

Rebecca war das älteste von drei Kindern ladinischsprachiger, sephardisch-jüdischer Eltern. Die Pissirilos lebten in Kastoria, einer kleinen Stadt in der Bergregion des griechischen Mazedoniens nahe der albanischen Grenze. Rebeccas Vater war ein erfolgreicher Stoffhändler. Die Pissirilo-Kinder besuchten öffentliche Schulen.

1933-39: Nach Abschluss der Grundschule besuchte Rebecca die weiterführende Schule. Sie sang gern und ging gern zur Schule. Rebecca führte ein Tagebuch, wie einige der anderen Mädchen in ihrer Klasse. Die Mädchen verwendeten Pseudonyme, meistens den Namen einer Schauspielerin, die sie bewunderten. Rebeccas Pseudonym war „Marlene Dietrich".

1940-44: Italien griff Griechenland 1940 an und 1941 wurden italienische Offiziere im Haus der Pissirilos untergebracht. Während der italienischen Besatzung heiratete Rebecca Leon Franko, einen jüdischen Flüchtling aus Jugoslawien. Im September 1943 kapitulierte Italien. Die Deutschen besetzten Kastoria und deportierten die 700 Juden der Stadt nach Saloniki. Dort eilte das Rote Kreuz der hochschwangeren Rebecca zur Hilfe und brachte sie in ein Krankenhaus. Am 1. April 1944, dem Tag, an dem Kastorias Juden nach Auschwitz deportiert wurden, brachte Rebecca eine Tochter zur Welt.

Rebecca versuchte sich im Krankenhaus zu verstecken, wurde jedoch verraten und am 8. September 1944 von den Deutschen hingerichtet. Eine Krankenschwester im Krankenhaus rettete ihrer kleinen Tochter das Leben.