Jews from the Lodz ghetto are loaded onto freight trains for deportation to the Chelmno killing center.

Tötungszentren: Übersicht

The Nazis established killing centers in German-occupied Europe during World War II. They built these killing centers exclusively or primarily for the mass murder of human beings. Nazi officials employed assembly-line methods of murder in these facilities.

Wichtige Fakten

  • 1

    Zwischen 1940 und 1941 richteten die Nationalsozialisten im Rahmen der Aktion T4 („Euthanasieprogramm“) die ersten Tötungszentren ein, um Menschen mit Behinderungen, die in Heimen untergebracht waren, zu ermorden.

  • 2

    Chełmno, die erste Tötungsanstalt für den Massenmord an Juden, wurde im Dezember 1941 eingerichtet. Im Jahr 1942 folgten Bełżec, Sobibór und Treblinka. Sie wurden im Rahmen der Operation Reinhard mit dem Ziel eingerichtet, alle Juden des Generalgouvernements zu töten.

  • 3

    Mehr als 1,1 Millionen Menschen wurden im Arbeitslager und Tötungszentrum Auschwitz-Birkenau getötet. Davon waren fast eine Million Juden. Juden, die nicht direkt in den Gaskammern ermordet wurden, wurden zur Zwangsarbeit verpflichtet.

Die Nationalsozialisten hatten die Tötungszentren als effizientere Methode für die Durchführung von Massenmorden eingerichtet. Sie waren fast ausschließlich „Todesfabriken“. Die Tötungszentren werden auch als „Vernichtungslager“ oder „Todeslager“ bezeichnet.” Die Konzentrationslager hingegen dienten in erster Linie als Haft- und Arbeitslager. In den Tötungszentren herrschten „Fließbandmethoden“, denen Millionen Juden und andere Menschen zum Opfer fielen. Nahezu 2.700.000 Juden wurden in den Tötungszentren von SS (Schutzstaffel) und Polizei durch Einleiten von Giftgas oder durch Erschießen ermordet.

Train station near the Treblinka killing center. This photo was found in an album belonging to camp commandant Kurt Franz.

Bahnhof in der Nähe des Vernichtungslagers Treblinka. Dieses Foto wurde in einem Album des Lagerkommandanten Kurt Franz entdeckt. Polen, 1942-1943.

Nachweise:
  • Bildarchiv Preussischer Kulturbesitz

Operation T4: „Euthanasieprogramm“ 

Die ersten Tötungsanstalten im Dritten Reich entstanden im Rahmen der Operation T4, dem so genannten „Euthanasieprogramm“. Das Euthanasieprogramm sah die systematische Tötung von Menschen mit Behinderungen vor, die in deutschen Einrichtungen untergebracht waren. Von Januar 1940 bis Ende August 1941 wurden etwa 70.273 erwachsene Patienten in Gaskammern ermordet. In die Gaskammern wurde chemisch reines Kohlenmonoxidgas eingeleitet.

Chełmno, Bełżec, Sobibór und Treblinka

Zur Umsetzung der „Endlösung“ richteten die Nationalsozialisten mehrere Tötungsanstalten in dem von Deutschland annektierten und besetzten Polen ein. 

Das im Dezember 1941 errichtete Lager Chełmno war die erste Tötungsanstalt für den Massenmord an Juden. Sie lag im Warthegau, dem westlichen Teil des Vorkriegspolens, der während des Zweiten Weltkriegs von Deutschland annektiert wurde. In Chełmno wurden vor allem Juden, aber auch Roma in mobilen Gaswagen vergast. 

1942 richteten die Nazis im so genannten Generalgouvernement die Tötungszentren Bełżec, Sobibór und Treblinka ein. In diesen drei Lagern wurden zwischen März 1942 und November 1943 etwa 1.526.500 Juden von der SS und ihren Helfern ermordet. Der Großteil der nach Bełżec, Sobibór und Treblinka deportierten Juden wurde unmittelbar nach der Ankunft vergast. Die drei Tötungszentren waren Teil der Operation Reinhard, welche die systematische Ermordung der im besetzten Polen verbliebenen Juden vorsah. Insgesamt fielen der Operation Reinhard und den damit verbundenen Aktionen 1,7 Millionen Menschen zum Opfer.

In den Lagern Chełmno, Bełżec, Sobibór und Treblinka wurden die Opfer mit Kohlenmonoxid aus Dieselabgasen getötet.

Auschwitz-Birkenau

Das größte Tötungszentrum war das Lager Auschwitz-Birkenau. Im Frühjahr 1943 waren in Auschwitz-Birkenau vier Gaskammern in Betrieb. Da es sich bei dem Stammlager Auschwitz I um ein Arbeitslager handelte, wurden die ankommenden jüdischen Häftlinge einem Auswahlverfahren („Selektion“) unterzogen. Die für arbeitsfähig befundenen Häftlinge wurden für die Zwangsarbeit selektiert. Der Großteil der deportierten Juden wurde jedoch sofort in die Gaskammern geschickt. Auf dem Höhepunkt der Deportationen wurden in der Tötungsanstalt Auschwitz II (Birkenau) durchschnittlich 6.000 Juden pro Tag vergast. In diesen Gaskammern wurde das Giftgas Zyklon B verwendet. Bis November 1944 waren mehr als eine Million Juden und Zehntausende Roma, Polen und sowjetische Kriegsgefangene getötet worden.

Jews from Subcarpathian Rus get off the deportation train and assemble on the ramp at Auschwitz-Birkenau. May 1944.

Juden aus der Karpatenukraine steigen aus dem Deportationszug und versammeln sich auf der Rampe des Tötungszentrums Auschwitz-Birkenau, im besetzten Polen. Mai 1944.

Nachweise:
  • Yad Vashem Photo Archives

Majdanek

Viele Historiker werteten das Lager Majdanek, das außerhalb der Stadt Lublin lag, bislang als sechstes Tötungszentrum. Jüngere Forschungen haben jedoch neue Erkenntnisse über die Funktionen und Abläufe in Lublin-Majdanek gebracht. 

Im Zuge der Operation Reinhard diente Majdanek vor allem als Sammellager für Juden, die vorübergehend für Zwangsarbeit verschont worden waren. Gelegentlich, insbesondere nach Einstellung des Betriebs im Lager Bełżec Ende 1942, wurden im Rahmen der Operation Reinhard Judentransporte zur Selektion nach Majdanek geschickt. Die als arbeitsunfähig eingestuften Juden wurden entweder durch Erschießen oder in den Gaskammern des Lagers ermordet. Zum Lager Majdanek gehörte auch ein Depot. Dort verwahrten die Nazis Eigentum und Wertgegenstände, die sie den jüdischen Opfern abgenommen hatten.

Verschleierung des Massenmords

Die SS hielt die Tötungszentren streng geheim. Eingesetzte Sonderkommandos oder spezielle Häftlingseinheiten sollten sämtliche Spuren der Vergasungen verwischen. Die abgestellten Häftlinge mussten die Leichen aus den Gaskammern herausholen und sie einäschern. Um die Ermordung von Millionen Menschen zu verschleiern, wurde das Gelände einiger Tötungszentren landschaftlich gestaltet oder anderweitig getarnt. Im Mai 1942 startete darüber hinaus die so genannte Sonderaktion 1005. Im Rahmen der auch als „Leichenkommando“ bezeichneten Aktion mussten Häftlinge Leichen, die nicht eingeäschert worden waren, aus Massengräbern exhumieren und verbrennen.

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