Felix Krakauer
Geboren: 1. April 1902
Hodonin, Tschechoslowakei
Felix war eines von sechs Kindern jüdischer Eltern aus einer kleinen mährischen Stadt, in der sein Vater ein Trockenwaren- und Bekleidungsgeschäft betrieb. Die Familie sprach zu Hause tschechisch und deutsch und Felix besuchte deutschsprachige Schulen. Als Jugendlicher gehörte er einem zionistischen Verein an und fuhr gern Ski. Er absolvierte eine internationale Handelsschule in Wien, bevor er sich in der mährischen Hauptstadt Brünn niederließ.
1933-39: In den 1930er Jahren heiratete Felix eine christliche Frau, die aus der Stadt Hodonin stammte. Als Felix' Vater 1938 in den Ruhestand ging, lehnte Felix dessen Angebot ab, das Trockenwarengeschäft der Familie zu übernehmen. Im März 1939 besetzten die Deutschen Böhmen und Mähren und legten den Juden Beschränkungen auf. Felix wurde von seiner Arbeit entlassen, weil er Jude war, und seine Frau ließ sich von ihm scheiden.
1940-45: Felix wurde zwei Jahre als Zwangsarbeiter für die Deutschen eingesetzt. Als er angewiesen wurde, sich zur Deportation ins Ghetto Theresienstadt zu melden, erschien er nicht. Stattdessen inszenierte er mit Hilfe seiner tschechischen Haushälterin seinen eigenen Selbstmord, indem er seine Kleidung in den Fluss Svratka warf und einen Abschiedsbrief hinterließ. Die nächsten drei Jahre versteckten sich Felix und zwei Freunde in einem geheimen Keller unter der Scheune der Haushälterin in der Nähe von Brünn.
Felix wurde im Mai 1945 von sowjetischen Truppen befreit. 1966 emigrierte er aus der Tschechoslowakei und ließ sich 1967 in Australien nieder.