Judith Kalman

Judith Kalman

Geboren: 23. August 1927

Erdobenye, Ungarn

Judith war das einzige Kind eines jüdischen Ehepaares, das in Hatvan, einer kleinen Stadt 22 km nordöstlich von Budapest lebte. Judiths Vater arbeitete im Geschäft seines Bruders und verkaufte Getreide und andere landwirtschaftliche Produkte, die von örtlichen Bauern produziert wurden. Als sie drei Jahre alt war, trug Judith öffentlich ihr erstes Gedicht vor - ein Interesse, das sie während ihrer gesamten Kindheit verfolgte.

1933-39: Judiths Familie war nicht religiös - sie waren Ungarn, die zufällig auch jüdisch waren. Ihre Familie war in Hatvan sehr beliebt. In den späten 1930er Jahren begann sich jedoch alles langsam zu verändern. Neue, antijüdische Gesetze schränkten den Zugang von Juden zu Gymnasien, Universitäten und bestimmten Berufen ein. Ihr Vater verlor seine kaufmännische Anstellung und wurde Maurer. Wenn Judith von der Schule nach Hause ging, wurde sie von Kindern bespuckt, die sie auch beschimpften. So lernte sie, dass sie Jüdin war.

1940-44: Am 19. März 1944 marschierten deutsche Truppen in Ungarn ein. Einige Wochen später wurde Judith mit Hunderten anderer Juden in ein Ghetto in der Zuckerfabrik umgesiedelt. Eines Tages wurden Judith und ihre Mutter mit einer Gruppe aus dem Ghetto geholt, um auf den Feldern zu arbeiten. Als sie am Ende des Tages zurückkehrten, mussten sie am Straßenrand entlang gehen und den dreckigen Boden küssen, auf dem Pferde zuvor entlaggeritten waren. Andere Ortsbewohner standen am Straßenrand, spotteten und klatschten. Judiths sogenannte „Freunde" standen ebenfalls in der Menge und zeigten lachend auf sie.

Im Juni 1944 wurde die 16-jährige Judith nach Auschwitz deportiert. Sie wog 21 Kilo, als sie am 1. Mai 1945 in Seeshaupt befreit wurde. Judith wanderte 1948 in die Vereinigten Staaten aus.

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