Leah Kohl Rapaport
Geboren: 22. Juni 1908
Kamionka Strumilowa, Polen
Leah und ihre vier Brüder wuchsen in einer religiösen jüdischen Familie in der Stadt Lemberg auf. Nach ihrem Abitur besuchte Leah ein Jahr lang die Universität. 1931 heiratete sie Joseph Rapaport und das Ehepaar ließ sich in Warschau nieder.
1933-39: Die Rapaports lebten in einem Vorort, Joseph arbeitete als Bankier. Ihre Tochter Zofia wurde im Mai 1933 geboren. Jedes Jahr am jüdischen Pessachfest kehrten sie nach Lemberg zurück, um Leahs Eltern zu besuchen. Zwei Tage, nachdem Joseph Ende August 1939 zum Militärdienst eingezogen worden war, fiel Deutschland in Polen ein. Nach der Niederlage Polens kehrte Joseph zurück und die Familie floh in das von der Sowjetunion besetzte Lemberg.
1940-44: Die Deutschen besetzten Lemberg im Jahr 1941. Leahs Vater wurde gezwungen, die Straßen zu fegen, und ihr Bruder wurde von den Nazis gefasst und durch Schusswunden verletzt, doch er überlebte. 1942 gelang es den Rapaports, nach Warschau zurückzukehren, um sich bei einem von Josephs ehemaligen Angestellten zu verstecken. Zwei Jahre lang waren sie in einem 2,5 x 3 m großen Raum eingesperrt. Einmal wurden sie fast verraten, als die verbitterte Ex-Frau des Angestellten drohte: „Ich werde der Polizei sagen, dass du hier eine Synagoge führst!"
Nach dem Warschauer Aufstand von 1944 wurde Joseph in ein NS-Lager deportiert, wo er starb. Lea und Zofia gelang es nach Krakau zu entkommen, wo sie blieben, bis die Sowjets die Stadt befreiten.