Matvey Gredinger
Geboren: 2. Juni 1921
Vertujeni, Rumänien
Matvey war das jüngste von drei Kindern einer jüdischen Familie. Die Gredingers lebten in der Stadt Vertujeni in Bessarabien, einer Region in Rumänien. Sein Vater war ein koscherer Metzger, der Fleisch, insbesondere Hühnchen, für den Verkauf in seinem koscheren Laden zubereitete. Matvey besuchte eine jüdische Schule, an der er jüdische Geschichte und Hebräisch lernte.
1933-39: Die Gredingers hörten Geschichten aus anderen Städten über antisemitische Gruppen, insbesondere „die Liga zur Christlich-Nationalen Verteidigung”, die rumänische Juden schikanierten und manchmal angriffen. Aber in ihrer Stadt belästigten sie nur kleine Gruppen. Nachdem Matvey die siebte Klasse abgeschlossen hatte, ging er 1934 in die rumänische Hauptstadt Bukarest und bekam einen Arbeitsplatz in einer Textilfabrik. Während seiner Abwesenheit zog seine Familie in die Stadt Vysoka.
1940-44: Während Matvey 1940 seine Familie besuchte, besetzten die Sowjets Bessarabien. Innerhalb eines Jahres besetzten die Deutschen das Gebiet. Sofort begannen rumänische Soldaten damit, Juden zu erschießen. Seine Familie verbarrikadierte ihr Haus, doch die Soldaten brachen die Tür ein. Matvey wurde herausgeschleppt und ein Soldat schoss auf ihn; die Kugel durchbohrte seinen Hals. Er brach bewusstlos, aber noch lebend zusammen und lag in einer Blutlache. Später benutzten die Soldaten ein Streichholz, um seine Atmung zu überprüfen. Er täuschte vor, tot zu sein. Sie begruben ihn unter einem Steinhaufen und gingen fort. Nach Einbruch der Dunkelheit stand Matvey auf und rannte durch den Wald.
Matvey floh in eine nahe gelegene Stadt, doch die Deutschen tauchten am nächsten Tag dort auf. Anschließend wurde er in ein Zwangsarbeitslager in der Ukraine deportiert. 1944 wurde er von der Roten Armee befreit.