Ezra BenGershom
Geboren: 1922
Würzburg, Deutschland
Ezra stammte aus einer jüdischen Familie in der bayrischen Stadt Würzburg. Im Sommer 1929 nahm sein Vater, ein Rabbiner dritter Generation, eine Position als Bezirksrabbiner an und übernahm die Leitung von zwölf Gemeinden in Oberschlesien. In der Grundschule wurde Ezra, der großes Interesse an Chemie zeigte, oft von seinen Schulkameraden schikaniert, weil er Jude war.
1933-39: Aufgrund seines „nordischen" Aussehens hatte Ezra Zutritt zu Orten, die anderen Juden versperrt waren. 1938, ein Jahr nach seinem Eintritt in eine jüdische Oberschule in Berlin, begannen die Nazis, Juden in Konzentrationslager zu deportieren. In seinen Bestrebungen, Deutschland zu verlassen, schloss er sich einer zionistischen Ausbildungsgenossenschaft in der Nähe von Berlin an, in der Jugendliche der Stadt darauf vorbereitet wurden, nach Palästina auszuwandern, um dort landwirtschaftliche Siedlungen zu gründen.
1940-44: Als die Nazis die Deportationen deutscher Juden verstärkt betrieben floh Ezrah 1941 nach Berlin. Um sich den Streifzügen der Gestapo zu entziehen, bewegte er sich ständig in der Stadt und gestaltete er sich selbst eine Hitlerjugenduniform. Mit den Hakenkreuzen und seinem blonden Aussehen ging Ezra als Arier durch. Im April 1943 floh er nach Wien mit gefälschten Papieren, aus denen hervorging, dass er in der Rüstungsindustrie tätig war. Dann machte er sich auf den Weg nach Budapest, wo er in den Untergrund ging, bis die Deutschen in Ungarn einfielen. Er floh nach Rumänien, wo er im November 1944 ein türkisches Schiff nach Palästina (Jischuw) bestieg.
In Palästina verwirklichte Ezra seinen Traum, Biochemie zu studieren. 25 Jahre lang leitete er die Abteilung für klinische Chemie des Akademischen Kinderkrankenhauses in Rotterdam.