Sevek Fishman
Geboren: 14. Juli 1918
Kaluszyn, Polen
Seveks religiöse jüdische Familie besaß ein Kurzwarengeschäft in Kaluszyn, einem Vorort von Warschau. Sevek, das älteste von sechs Kindern (drei Jungen und drei Mädchen), schloss die Schule ab und wurde anschließend zum Schneider ausgebildet.
1933-39: Jeden Freitag, bevor der Sabbat begann, fragte Seveks Mutter die Nachbarn, ob sie genug Essen für den Sabbat hätten. Wenn nicht, brachte sie ihnen eine Mahlzeit. Obwohl Sevek der nichtreligiösen zionistischen Gruppe Ha Shomer ha-Tsa'ir angehörte und keine Kippa wie religiöse Juden trug, respektierte er beim Betreten des Elternhauses deren Wunsch, seinen Kopf zu bedecken - sich ihnen zu widersetzen hätte seine Familie beschämt.
1940-44: 1940 wurde Seveks Familie gezwungen, in das Warschauer Ghetto umzusiedeln. Er heiratete dort im selben Jahr. Nach zwei Jahren flohen Sevek und seine Frau Lonia in Lonias Heimatstadt Wegrow und später in ein Dorf in der Nähe der Stadt. Ein Bauernpaar, Jan und Maria, willigten ein, sie zu verstecken. Mit blutigen Fingernägeln gruben sie ein feuchtes Kellergrab, säumten es mit Stroh und lagen 18 Monate lang regungslos verborgen. Jan und Maria riskierten ihr Leben, indem sie ihnen jeden Tag Essen brachten und ihren Nachttopf leerten. Einmal in der Woche haben sie sie oberflächlich gewaschen.
Sevek und Lonia wurden 1945 von den Sowjets befreit. Nachdem sie sich so viele Monate regungslos versteckt gehalten hatten, mussten sie das Laufen neu erlernen. 1948 wanderten die Fishmans in die USA aus.