Adolf Hitler
Adolf Hitler war seit 1921 unangefochtener Führer der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). 1923 wurde er infolge seines Putschversuchs gegen die deutsche Regierung festgenommen und inhaftiert. Sein Prozess brachte ihm Ruhm und viele Anhänger. Die anschließende Haftzeit nutzte er, um seine politischen Ansichten festzuhalten. So entstand Mein Kampf. Zu den wesentlichen ideologischen Zielen Hitlers gehörten die territoriale Expansion, die Konsolidierung eines „reinrassischen” Staates sowie die Eliminierung der europäischen Juden und anderer vermeintlicher Feinde Deutschlands.
Wichtige Fakten
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Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis im Jahr 1924 versuchte Hitler, mit legalen Mitteln an die Macht zu kommen, also duch Wahlen statt einen gewaltsamen Sturz der Regierung.
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Moderne Propagandatechniken, die auf aussagekräftige Bilder und einfache Botschaften setzten, verhalfen dem in Österreich geborenen Hitler dazu, den Sprung vom kaum bekannten Extremisten zum Spitzenkandidaten für die Wahl des Deutschen Reichstags 1932 zu bewältigen.
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Ein verbreiteter Irrglaube im Hinblick auf Hitlers Weg zur Macht ist, dass er ins Amt gewählt worden sei. Tatsächlich wurde er jedoch im Januar 1933 von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt und wurde so zum Regierungsoberhaupt.
Frühe Jahre und erster Weltkrieg
Adolf Hitler (1889-1945) wurde am 20. April 1889 in der oberösterreichischen Grenzstadt Braunau am Inn geboren. Im Jahr 1898 zog die Familie nach Linz, der Hauptstadt von Oberösterreich. Hitler versuchte sich zunächst in der bildenden Kunst und überwarf sich mit seinem Vater, der für ihn eine Laufbahn im habsburgischen Staatsdienst vorsah.
Hitler lebte zwischen Februar 1908 und Mai 1913 in Wien, danach ging er nach München. Dort ließ er sich treiben und hielt sich mit Aquarellen und Skizzen über Wasser, bis der erste Weltkrieg seinem Leben eine neue Richtung gab. Er trat ins Militär ein. Während des Krieges wurde er zweimal verwundet (1916 und 1918) und erhielt mehrere Auszeichnungen.
Im Oktober 1918, nachdem er bei einem Senfgasangriff in der Nähe von Ypern in Belgien teilweise erblindet war, wurde Hitler in ein Lazarett in Pasewalk eingeliefert. Dort erreichte ihn die Nachricht vom Waffenstillstand am 11. November 1918. Im November 1918 wurde Hitler aus dem Lazarett entlassen und kehrte zurück nach München.
Im Jahr 1919 trat er in das Informationsbüro der bayerischen Militärverwaltung ein. Dieses Büro sammelte Informationen über politische Parteien und sorgte für die antikommunistische „politische Erziehung” der Truppen. Im August 1919 hielt Hitler als Kursleiter seine ersten polemischen antisemitischen Reden. Einen Monat später brachte er erstmals eine antisemitische, rassistische Ideologie zu Papier, in der er sich für die Entfernung der Juden aus Deutschland aussprach.
Führer der nationalsozialistischen Partei
Hitler trat im Oktober 1919 der Partei bei, die später zur NSDAP werden sollte. 1920 war er an der Ausarbeitung des politischen Programms der Partei beteiligt. Das Programm basierte auf rassistischem Antisemitismus und expansionistischem Nationalismus und war geprägt von einer einwanderungsfeindlichen Gesinnung. 1921 war er zum alleinigen Führer der NSDAP aufgestiegen. Die Mitgliederzahl der NSDAP stieg innerhalb von nur zwei Jahren auf 55.000 an. Unterstützt wurde die Partei von mehr als 4.000 Mitgliedern der paramilitärischen SA (Sturmabteilung).
Inhaftierung
Hitler und die NSDAP lehnten eine politische Beteiligung an den Weimarer Wahlen ab. Ihr Ziel war es, die Landesregierung Bayerns zu stürzen. Am 9. November 1923 kam es zum Hitler-Ludendorff-Putsch (auch Bierkeller-Putsch genannt). Nachdem der Putsch gescheitert war, stellte ein Münchner Gericht Hitler und andere Rädelsführer wegen Hochverrat vor Gericht. Hitler nutzte den Prozess als Bühne, um das System der parlamentarischen Demokratie anzugreifen und einen fremdenfeindlichen Nationalismus zu verbreiten. Hitler wurde zwar für schuldig befunden, erhielt aber ein mildes Urteil. Nach nicht einmal einem Jahr wurde er aus der Haft entlassen. Er nutzte die Zeit im Gefängnis, um mit dem Schreiben seiner Autobiographie zu beginnen, die 1926 unter dem Titel Mein Kampf veröffentlicht wurde. In dem Buch enthüllte er seine explizit rassistische, nationalistische, sozialdarwinistische und antisemitische Anschauung der Menschheitsgeschichte. Er sprach sich für eine Diktatur im eigenen Land, die militärische Expansion und die Eroberung von „Lebensraum” im Osten aus. Dieser Lebensraum im Osten sollte von der einheimischen „minderwertigen” Bevölkerung „gesäubert” werden.
Politische Strategie
Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis führte er eine Umstrukturierung der NSDAP durch. Er änderte die politische Strategie der Partei und setzte auf eine aktive Wahlpolitik, Programme, die Neuwähler und enttäuschte Wähler ansprechen sollten, sowie auf die Überwindung bestehender Konflikte innerhalb der deutschen Gesellschaft.
Mit einer Sprache, die die Ängste und Hoffnungen der potenziellen Wähler widerspiegelte, warben die Nationalsozialisten für:
- die Erneuerung der nationalen Verteidigungsfähigkeit
- die Wiederherstellung der nationalen Souveränität
- die Bekämpfung des Kommunismus
- die Anfechtung des Versailler Vertrags
- die Unterbindung des ausländischen und jüdischen Einflusses auf die Politik und Kultur in Deutschland sowie die Bekämpfung der moralischen Verdorbenheit, die man diesem Einfluss zuschrieb
- das Erzielen von wirtschaftlichem Wohlstand und die Schaffung von Arbeitsplätzen
Diese neue Strategie zahlte sich jedoch bei der Reichstagswahl 1928 nicht aus. Die Nationalsozialisten gewannen lediglich enttäuschende 2,6 % der Stimmen.
Mit Einsetzen der Weltwirtschaftskrise im Jahr 1930 wurde die nationalsozialistische Agitation innerhalb der deutschen Bevölkerung zusehends erfolgreicher. Als die Mehrheitskoalition im März zusammenbrach, beriefen sich die drei bürgerlichen Parteien auf verfassungsrechtliche Notstandsbestimmungen. Ziel war es, außerordentliche Parlamentswahlen abzuhalten, in der Hoffnung, eine Regierungsmehrheit herzustellen, die die Sozialdemokraten und die politische Linke dauerhaft von der Regierung ausschließen würde. Nachdem dieses Manöver gescheitert war, griffen die deutschen Regierungen in den Jahren 1930-1932 regelmäßig auf Notverordnungen zurück, für die keine parlamentarische Zustimmung erforderlich war.
Wahlerfolge
Die Nationalsozialisten schafften ihren Wahldurchbruch 1930, nachdem sie moderne Technik, moderne politische Marktforschung und Einschüchterung durch Gewalt geschickt kombiniert hatten. Für Letzteres gelang es der Führung jedoch, jegliche Verantwortung abzustreiten. Die jugendliche Energie der Partei sowie das Fehlen jeglicher Verbindung zu den früheren demokratischen Regierungen verhalfen der Partei letztlich dazu, Wahlbarrieren zu durchbrechen. Sie erhielt fast ein Fünftel der Wählerstimmen, darunter viele Neuwähler, Arbeitslose und Politikverdrossene.
Hitler war ein versierter und fesselnder Redner, der es verstand, eine breite Anhängerschaft zu begeistern, die sich verzweifelt nach Veränderung sehnte. Die Anziehungskraft der Nationalsozialisten wuchs in den Jahren 1931 und 1932 stetig an. Es schien bfeinahe selbstverständlich, dass Hitler eines Tages an die Macht kommen würde, um das Land vor politischer Lähmung, wirtschaftlicher Verarmung, kultureller Verkümmerung und dem Kommunismus zu „retten”. Nachdem er im Frühjahr 1932 für das Amt des Reichspräsidenten kandidiert hatte, errangen Hitler und die NSDAP bei den Wahlen im Juli 37,3 % der Stimmen. Damit waren sie die größte politische Partei in Deutschland. Kontinuierlicher Wahlkampf nach 1930, begleitet von politisch motivierter Straßengewalt, ließen die Mitgliederzahlen der verschiedenen Gruppierungen innerhalb der Partei bis 1932 in die Höhe schnellen. Die NSDAP zählte 450.000, die SA über 400.000 und die SS über 50.000 Mitglieder.
Deutscher Reichskanzler
Bei den Reichstagswahlen im November 1932 sank der Stimmenanteil der Nationalsozialisten auf 33,1 %. Dieser Rückgang senkte Hitlers Popularität und löste eine politische und finanzielle Krise innerhalb der NSDAP aus. Der frühere Kanzler Franz von Papen (Juni-November 1932) kam Hitler zur Hilfe. Von Papen glaubte, dass die Wahlverluste der NSDAP die Partei anfälliger für die Kontrolle durch die erfahreneren, jedoch unpopulären konservativen Eliten machten. Er war bereit, eine Koalition aus NSDAP und DNVP mit Hitler als Kanzler zu riskieren und erzielte Anfang Januar 1933 ein Abkommen zwischen Hitler und den Deutschnationalen. Er überzeugte Reichspräsident Paul von Hindenburg, dass es für Deutschland keine andere Möglichkeit gab. Widerstrebend ernannte von Hindenburg Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler.
Nach seiner Ernennung zum Reichskanzler begann Adolf Hitler damit, die Grundlagen für den NS-Staat zu schaffen. Er nutzte jede Gelegenheit, um Deutschland in eine Einparteiendiktatur zu verwandeln.
Reichspräsident Paul von Hindenburg starb im August 1934. Mit dem Röhm-Putsch vom 30. Juni 1934 sicherte sich Hitler die Unterstützung des Heeres. Er schaffte das Amt des Präsidenten ab und erklärte sich selbst zum „Führer des deutschen Volkes”. Alle Militärangehörigen und Beamten leisteten einen neuen Eid durch den sie Hitler als ihrem Führer persönliche Treue schworen. Hitler bekleidete zudem weiterhin das Amt des Reichskanzlers.