Izabella Katz
Geboren: 28. Mai 1924
Kisvarda, Ungarn
Izabella war eines von acht Kindern, das in einer religiösen jüdischen Familie in der Kleinstadt Kisvarda im Nordosten Ungarns aufwuchs. Jeden Freitag gingen Izabella und ihr Bruder und vier jüngere Schwestern in die Bibliothek, um die maximale Anzahl an Büchern für ihre Mutter auszuleihen. Izabella besuchte öffentliche Schulen und sehnte sich nach einem Umzug in eine Großstadt.
1933-39: Antisemitismus war weit verbreitet. Izabella konnte gar nicht mehr zählen, wie oft sie als „stinkende Jüdin" beschimpft wurde. Ihre Familie zuckte bei den „Heil Hitler" -Reden aus Deutschland im Radio zusammen, weil sie wusste, dass ihre Nachbarn sich bereitwillig mit den Nazis verbünden würden. Dies waren die Menschen, mit denen sie seit Generationen in einer Stadt gelebt hatten. Izabellas Vater ging in die USA und versuchte verzweifelt, Einwanderungspapiere für seine Familie zu bekommen.
1940-44: Als ihr Vater endlich ihr Visum bekam, befand sich Ungarn im Krieg mit Amerika. Später fiel Hitler in Ungarn ein. Im April 1944 wurden Juden in das Ghetto von Kisvarda gebracht. Am 28. Mai wurde Izabella und ihrer Familie befohlen, um 4 Uhr morgens fahrbereit zu sein. Lächelnde Stadtbewohner standen an der Straße und sahen zu, wie sie sich in Viehwaggons drängten. In Auschwitz wurden ihre Mutter und ihre jüngste Schwester vergast. Izabella und ihre anderen Schwestern wurden in das „Lager C" gebracht. Als die Sowjets vorrückten, wurden sie nach Deutschland in ein Arbeitslager verlegt. Von dort aus wurden sie in einem Schneesturm zu einem Weitermarsch nach Westen gezwungen, während dem ihnen die Flucht gelang.
Izabella und zwei ihrer Schwestern versteckten sich zwei Tage lang und wurden am 25. Januar 1945 von den Sowjets befreit. Sie wanderten in die Vereinigten Staaten aus, wo sie wieder mit ihrem Vater lebten.