Lila Lam
Geboren: 24. November 1924
Stanislawow, Polen
Lila stammte aus einer jüdischen Familie und wurde in der überwiegend jüdischen Stadt Stanislawow geboren. Die Familie Lam besaß ein Erdöllager und eine Raffinerie, und Lilas Vater, der als Jurist ausgebildet war, half bei der Geschäftsführung. Als Lila alt genug war, um eingeschult zu werden, beschlossen ihre Eltern, sie privat unterrichten zu lassen, anstatt sie in eine Grundschule zu schicken.
1933-39: Die jüdischen Feiertage waren immer eine besondere Zeit. Obwohl Lilas Familie nicht religiös war, waren die Feiertage ein schöner Anlass für ihre fünf Tanten und Onkel und all ihre Cousins, sich im Haus ihres Großvaters wieder zu sehen. 1939, als Lila 15 Jahre alt war, brach der Krieg aus und sowjetische Truppen fielen in Stanislawow ein. In den letzten zwei Schuljahren besuchte sie eine weiterführende sowjetische Schule.
1940-44: Deutsche Truppen marschieren in Lilas Heimatstadt ein und errichteten 1941 ein Ghetto. Im Sommer 1942 flohen Lila, ihre Mutter, ihr Bruder und ihr Onkel und kamen mit Hilfe von Bestechungsgeldern nach Warschau. Jeden Sonntag verließen sie ihr Haus und gaben vor, in die Kirche zu gehen. Eines Sonntags, als Lila und ihre Mutter hinausgingen, wurden sie von einem polnischen Polizisten aufgehalten, der den Verdacht hatte, dass sie Juden waren. Gegen ein Bestechungsgeld versprach er, sie nicht zu verraten. Als ihre Mutter fortging, um das Geld zu holen, schleppte er Lila in ein Haus und versuchte, sie zu vergewaltigen. Glücklicherweise ließ er jedoch von ihr ab.
Während des Warschauer Aufstands im August 1944 gehörte Lila zu den polnischen Zivilisten, die in Konzentrationslager deportiert wurden. Nach dem Krieg lebte sie in Polen.