Mario Finzi
Geboren: 1913
Bologna, Italien
Mario war das einzige Kind jüdischer Eltern, die Lehrer an einer weiterführenden Schule in Bologna waren. Wie viele italienische Juden war auch seine Familie gut in die italienische Gesellschaft integriert. Obwohl der faschistische Führer Benito Mussolini 1922 an die Macht kam, lebten die Juden in Italien weiterhin in Sicherheit. Mario spielte Klavier als Hobby. Nach dem Abitur in Bologna studierte er Jura.
1933-39: 1938 begann Mario in Mailand als Anwalt zu arbeiten. Aber später in jenem Jahr wurden unter Mussolinis Regierung „Rassengesetze" verabschiedet, die es Mario unmöglich machten, weiterhin als Anwalt zu arbeiten. Mario zog nach Paris und begann eine neue Karriere als Pianist. Im August 1939 kehrte er nach Italien zurück, um sein Visum zu verlängern. Am 1. September, während er dort war, fiel Deutschland in Polen ein und zwei Tage später erklärte Frankreich Deutschland den Krieg. Mario konnte nun nicht nach Frankreich zurückkehren und musste in Italien bleiben.
1940-44: Mario arbeitete in Bologna für eine jüdische Hilfsorganisation, die Flüchtlinge unterstützte. Im Juli 1943 wurde Mussolini gestürzt und deutsche Truppen besetzten Italien. Die Juden in Bologna wurden in ein deutsches Transitlager in Fossoli di Carpi abtransportiert. Für einige war das Ziel der Transporte aus Fossoli di Carpi kein Geheimnis - auf einem der Waggons war mit Kreide das Wort „Auschwitz" geschrieben. Im März 1944 wurde Mario nach Auschwitz deportiert.
In Auschwitz warf sich Mario auf den Hochspannungsdraht, der das Lager umzäunte. Er hinterließ eine Nachricht für seine Eltern, in der er sie um Vergebung gab. Mario war 31 Jahre alt.