Lajos Nagy
Geboren: 2. April 1898
Zagyvapalfalva, Ungarn
Die Nagys waren eine von mehreren jüdischen Familien in Zagyvapalfalva, einer Stadt ca. 30 km von Budapest entfernt. Sie besaßen einen Gemischtwarenladen, in dem viele Bergmänner der Stadt einkauften. Als junger Mann diente Lajos im Ersten Weltkrieg in der ungarischen Armee. Anschließend studierte er in Budapest, um Diplomat zu werden. Ein 1920 erlassenes Gesetz, welches die Zahl der Juden in bestimmten Berufen einschränkte, verhinderte jedoch, dass er diese Karriere einschlagen konnte.
1933-39: Lajos' Vater verstarb und so hatte Lajo gemeinsam mit seiner Frau Kato den Gemischtwarenladen in Zagypalfalva übernommen. Der antisemitische Premierminister setzte ein Gesetz durch, das den Juden den Verkauf von Waren wie Zucker, Tabak und Spirituosen untersagte. Ihr Geschäft verschlechterte sich drastisch. Manchmal schlugen nachts Randalierer an die Fenster ihres Hauses und riefen: „Haut ab, ihr Juden!" Einer von ihnen war der Sohn des örtlichen Notars, der ein guter Freund von ihnen war.
1940-44: Die Situation in Zagyvapalfalva wurde so unerträglich, dass Lajos und Kato ihr Geschäft und ihr Haus vermieten und zu Katos Familie außerhalb von Budapest ziehen mussten. Während sie dort waren, brachte Kato Sandor Michael zur Welt. Ihr „Sanyika" war erst drei Monate alt, als die Deutschen in Ungarn einfielen. Nur wenige Wochen später erhielt Lajos zusammen mit Hunderten anderen Männern im Alter von 18 bis 48 Jahren den Befehl, sich für den Arbeitsdienst zu melden. Er wurde außerhalb Budapests eingesetzt, um neue Straßen zu legen und die Trümmer der alliierten Luftangriffe zu beseitigen.
Im Oktober wurde Lajos von einer Bombe der Alliierten getötet. Seine Frau und sein Baby wurden nach Auschwitz deportiert, wo Sandor bei der Ankunft vergast wurde. Kato wurde zur Zwangsarbeit selektiert und überlebte den Krieg.