Shulim Saleschutz
Geboren: 7. März 1930
Kolbuszowa, Polen
Shulim war das älteste von drei Kindern jüdischer Eltern. Er wurde in Kolbuszowa, einer Stadt in Südpolen, geboren. Sein Vater besaß ein Großhandelsgeschäft in der Stadt und war in der Region für seine beeindruckende Stärke bekannt. Shulims Mutter kümmerte sich um das Haus, um ihn, seinen Bruder Shlomo und seine Schwester Rozia.
1933-39: Als Shulim neun Jahre alt war, marschierten die Deutschen in Polen ein. Die polnische Kavallerie versuchte, gegen die Wehrmacht zu kämpfen, aber sie waren den deutschen Panzern nicht gewachsen. Nach der kurzen Schlacht lagen viele tote Pferde auf den Straßen. Shulims Vater und sein Onkel Naftali wurden gezwungen, die toten Pferde zu begraben. Die Deutschen befahlen, dass jüdische Kinder nicht mehr zur Schule gehen dürfen. Shulim blieb zu Hause bei seiner Mutter, seinem Bruder und seiner Schwester.
1940-42: Im Juli 1941 zwangen die Deutschen alle Juden von Kolbuszowa, in einem kleinen Stadtteil zu leben. Zwei von Shulims Großeltern, ein Onkel und zwei Tanten zogen zu seiner Familie, was dazu führte, dass ihre Wohnung sehr überfüllt geworden war. An seinem zwölften Geburtstag musste Shulim nun wie die anderen Männer eine Armbinde mit einem Davidstern tragen. Dieses markierte einen deutlichen Wendepunkt in seinem Leben. Er war stolz und bat seinen Onkel Naftali, ein Foto von ihm mit der Armbinde zu machen. Shulim wurde zur Arbeit mit den anderen Männern eingeteilt. Er räumte Schnee und reparierte die Straßen.
Am 25. Juni 1942 wurde Shulim in das Ghetto Rzeszow und im Juli in das Lager Belzec deportiert. Dort wurde Shulim mit seiner Mutter, seinem Bruder und seiner Schwester vergast. Er war zwölf Jahre alt.