
Friedrich-Paul von Groszheim
Geboren: 27. April 1906
Lübeck, Deutschland
Friedrich-Paul wurde in der Hansestadt Lübeck im Norden Deutschlands geboren. Als er elf Jahre alt war, fiel sein Vater im Ersten Weltkrieg. Nach dem Tod seiner Mutter wurden er und seine Schwester Ina von zwei älteren Tanten aufgezogen. Nach seinem Schulabschluss begann Friedrich-Paul eine Ausbildung zum Kaufmann.
1933-1939: Im Januar 1937 verhaftete die SS in Lübeck 230 Männer auf der Grundlage von Paragraph 175 des von den Nationalsozialisten überarbeiteten Strafgesetzbuchs, der sexuelle Beziehungen zwischen Männern unter Strafe stellte. Friedrich-Paul musste eine 10-monatige Haft verbüßen. Im Jahr 1938 wurde er erneut verhaftet, gedemütigt und gefoltert. Die Nazis ließen ihn schließlich frei, jedoch unter der Auflage, dass er sich kastrieren ließ. Friedrich-Paul unterzog sich der Operation.
1940-1944: Wegen der Art seiner Operation wurde Friedrich-Paul als „körperlich untauglich“ abgelehnt, als er 1940 zum Militärdienst eingezogen werden sollte. 1943 wurde er erneut verhaftet, diesmal weil er Monarchist gewesen sein soll, also ein Anhänger des ehemaligen Kaisers Wilhelm II. Die Nationalsozialisten inhaftierten ihn als politischen Häftling im Konzentrationslager Neuengamme.
Nach dem Krieg ließ sich Friedrich-Paul in Hamburg nieder.