Johann Stossier
Geboren: 29. Mai 1909
Techelsberg, Österreich
Johann wurde als Kind katholischer Eltern im österreichischen Bundesland Kärnten geboren, wo er auf dem Bauernhof der Familie aufwuchs. Er war Laienschauspieler und gehörte einer Theatergruppe im nahe gelegenen Ort Sankt Martin an, in dem auch eine Gemeinde der Zeugen Jehovas existierte. In den späten 1920er Jahren wurde er Zeuge Jehovas und predigte aktiv im Bezirk um Sankt Martin.
1933-39: Johann leistete weiterhin Missionsarbeit für die Zeugen Jehovas, auch nachdem dies 1936 von der österreichischen Regierung verboten wurde. Die Situation für die Zeugen Jehovas verschlechterte sich, nachdem Deutschland im März 1938 Österreich angeschlossen hatte. Wie andere Zeugen Jehovas weigerte sich Johann, den Hitlergruß zu zeigen, einen Treueid auf Hitler zu schwören oder in die Wehrmacht einzutreten.
1940-44: Im April 1940 wurde Johann von der Gestapo verhaftet und in Klagenfurt inhaftiert. Die Nazis deportierten ihn in das KZ Neuengamme und anschließend in das Lager Sachsenhausen. In Sachsenhausen versuchten die Deutschen, Johann zu zwingen, seinen Glauben als Zeuge Jehovas abzulegen, doch Johann weigerte sich. Obwohl es verboten war, hatte er heimlich eine winzige Bibel versteckt. Das Lesen der Heiligen Schrift bestärkte seinen Glauben darin, dass die Macht Gottes stärker war als die Macht des NS-Regimes.
Johann wurde am 7. Mai 1944 in Sachsenhausen hingerichtet. Er war 34 Jahre alt.