Johanna (Hanne) Hirsch
Geboren: 28. November 1924
Karlsruhe, Deutschland
Hanne stammte aus einer jüdischen Familie und wurde in Karlsruhe geboren. Ihr Vater Max war Fotograf. Als er 1925 starb, führte Hannes Mutter Ella sein Atelier weiter. 1930 wurde Hanne eingeschult und besuchte eine öffentliche Schule.
1933-39: Im April 1933 wurde das Fotoatelier von Hannes Familie, wie auch die anderen jüdischen Geschäfte in Karlsruhe, während des Judenboykotts mit Parolen wie: „Kauft nicht bei Juden!" beschmiert. In der Schule machte eine Klassenkameradin Hanne mit ihren Verspottungen so wütend, dass sie ihren Pullover zerriss. Nach den Novemberpogromen 1938 war das Studio damit beschäftigt, Fotos für die neuen Ausweise mit der Aufschrift „J" anzufertigen, die Juden nun mit sich führen mussten. Das Studio blieb bis zum 31. Dezember geöffnet, als alle jüdischen Geschäfte schließen mussten.
1940-44: 1940 wurden Hanne und ihre Familie nach Gurs deportiert, einem Internierungslager in Vichy-Frankreich an der französisch-spanischen Grenze. Dort erfuhr sie von einer Sozialarbeiterin, dass ein Pastor im Dorf Le Chambon Kinder aus dem Lager holen wollte. Diese Sozialarbeiterin der Children's Aid Society konnte Hanne aus dem Lager holen. Hanne war überglücklich, frei zu sein. Doch 1942 erreichten die deutschen Razzien sogar Le Chambon, und Hanne wurde weggeschickt, um sich auf zwei verschiedenen Bauernhöfen zu verstecken. Die Bauern freuten sich, dass sie helfen konnten. Einer sagte: „Auch wenn wir wenig haben, wollen wir mehr Menschen helfen." Anfang 1943 gelang Hanne die Flucht in die Schweiz.
Nach dem Krieg lebte Hanne in verschiedenen Städten in der Schweiz. 1945 heiratete sie Max Liebmann und drei Jahre später wanderte sie mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter in die USA aus.