Karl Lange

Karl Lange

Geboren: 28. Oktober 1915

Hamburg, Deutschland

Karl wurde in der norddeutschen Hafenstadt Hamburg geboren. Sein Vater war Amerikaner und seine Mutter Deutsche. Kurz nach Karls Geburt kehrte sein Vater in die USA zurück und wenig später ließen sich seine Eltern scheiden. Karl verließ die Schule mit 14 Jahren und arbeitete als Lehrling in einem Geschäft.

1933-39: 1935 erzählte ein Informant der Polizei von Karls geheimen Treffen mit einem 15-jährigen Jugendlichen. Er wurde gemäß Paragraph 175 des Strafgesetzbuchs verhaftet, in dem Homosexualität als „unnatürliche" Handlung definiert wurde. Obwohl dieses Gesetz seit Jahren existierte, erweiterten die Nazis dessen Geltungsbereich und nutzten es als Vorwand für Massenverhaftungen von Homosexuellen. Karl wurde nach 15 Monaten freigelassen, aber 1937 erneut festgenommen und inhaftiert.

1940-44: 1943 war Hamburg das Ziel schwerer alliierter Bombenangriffe, doch das Fuhlsbütteler Gefängnis, in dem Karl aus „Sicherheitsgründen" sechs Jahre festgehalten worden war, wurde nicht getroffen. Während dieser Zeit wurden viele Gefangene in das KZ Neuengamme verlegt, doch Karl wurde gemeinsam mit anderen in das sächsische Gefängnis Waldheim umgesiedelt, wo er einen Nervenzusammenbruch erlitt und ins Gefängniskrankenhaus verlegt wurde. Er hatte Glück, denn als die Alliierten näherrückten, wurden viele der anderen Gefangenen für den Verteidigungskampf eingesetzt und starben an der Front.

Nach dem Krieg fand Karl eine Stelle bei einer Bank in Hamburg, wurde jedoch nach 18 Monaten entlassen, als sein Arbeitgeber erfuhr, dass er gemäß Paragraph 175 inhaftiert gewesen war.

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