Preben Munch-Nielsen
Geboren: 13. Juni 1926
Snekkersten, Dänemark
Preben wurde in dem kleinen dänischen Fischerdorf Snekkersten geboren und stammte aus einer protestantischen Familie. Er wurde von seiner Großmutter erzogen, die auch für die Erziehung von fünf weiteren Enkeln verantwortlich war. Jeden Tag pendelte Preben zur Schule in die dänische Hauptstadt Kopenhagen, etwa 40 Kilometer südlich von Snekkersten.
1933-39: Es gab sehr wenige Juden in Prebens Grundschule, aber er betrachtete sie nicht als Juden; für ihn waren sie nur seine Klassenkameraden und Freunde. In Dänemark wurde nicht zwischen Juden und Nichtjuden unterschieden, dort galten alle Menschen einfach als Dänen. In der fünften Klasse hörten Preben und seine Klassenkameraden Gerüchte über die Aufrüstung der Wehrmacht. Später, im Jahr 1939, sagten seine Eltern, Hitler habe versprochen, nicht in Dänemark einzufallen, wodurch sie sich relativ sicher fühlten.
1940-42: Belagerung: Im April 1940 kam Preben in Kopenhagen an, wo er Flugzeuge und deutsche Offiziere auf der Straße sah. Er schloss sich dem Widerstand zunächst als Kurier an und beteiligte sich ab Oktober 1943 auch an anderen Aktionen, als die Gestapo begann, dänische Juden zu verfolgen. Der dänische Widerstand begann jüdischen Flüchtlingen zu helfen und versteckte sie in Häusern in Ufernähe und brachte sie zu einem verabredeten Zeitpunkt zu wartenden Booten. Im Schutz der Dunkelheit brachten sie bis zu zwölf Juden gleichzeitig über die Meerenge nach Schweden. Die 6,4 km lange Fahrt dauerte ungefähr 50 Minuten.
Preben half beim Transport von 1.400 Flüchtlingen nach Schweden. Er selbst floh im November 1943 ebenfalls nach Schweden, als Dänemark unter deutsche Besatzung kam. Preben kehrte im Mai 1945 nach Hause zurück.