Pater Marian Jacek Dabrowski
Geboren: 15. Januar 1905
Niewodowo, Polen
Marian wurde von katholischen Eltern in Niewodowo erzogen, einer Stadt in der polnischen Provinz Bialystok in der Nähe von Lomza. Seine Familie lebte dort unter zaristischer Herrschaft, bis Polen 1918 seine Unabhängigkeit wiedererlangte. Nach dem Abitur trat Marian dem Kapuziner-Franziskaner-Orden bei. Nach acht Jahren Studium in Frankreich und Italien kehrte er nach Polen zurück, um Studenten seines Ordens in Philosophie zu unterrichten.
1933-39: Als Deutschland im September 1939 in Polen einfiel, war Marian in seinem Kloster in der Nähe von Grodno. Als drei Wochen später sowjetische Truppen von Osten her einmarschierten und Grodno erreichten, wurde das Kloster evakuiert. Marian kehrte nach Lomza zurück. Die neuen sowjetischen Machthaber lehnten Religion ab und behaupteten, sie würde die arbeitenden Menschen ausbeuten. Marian kritisierte diese Behauptungen in seinen Predigten. Als er erfuhr, dass die Sowjets ihn festnehmen würden, floh Marian ins von Deutschland besetzte Polen.
1940-45: 1941 verhafteten die Nazis Marian in Warschau. Ihm wurde gesagt, dass es keinen wirklichen Grund für seine Verhaftung gebe, aber dass man ihm als gebildeter Pole kein Vertrauen schenkte, zu kooperieren. Er wurde im Gefängnis von Pawiak interniert und dann nach Auschwitz deportiert. Dort belehrte der Kommandant die Häftlinge über harte Arbeit. Ein Dolmetscher übersetzte sein Geschwätz ins Polnische, doch Marian verstand Deutsch. Der Kommandant schrie, dass sie nur durch den Schornstein des Krematoriums befreit werden würden. Anstatt diese Worte zu übersetzen, sagte der Dolmetscher: „Ihr werdet alles überwinden."
Pater Dabrowski wurde nach Dachau deportiert, wo an ihm Malaria-Experimente unternommen wurden. Er wurde am 29. April 1945 von amerikanischen Truppen befreit und wanderte 1949 in die Vereinigten Staaten aus.