Portrait von Władysław Bartoszewski, Polen, Datum unbekannt.
Władysław Bartoszewski (1922–2015) war Mitgründer und Mitglied des Rates für die Unterstützung von Juden (Codename Żegota). Żegota war eine im Untergrund aktive Hilfsorganisation von Polen und Juden im besetzten Polen. Unterstützt von der polnischen Exilregierung koordinierte Żegota Hilfsaktionen, um Juden vor der Verfolgung und Ermordung durch die Nazis zu bewahren. Die Organisation operierte von 1942 bis 1945.
Nachdem im September 1939 der Zweite Weltkrieg ausgebrochen war, arbeitete Władysław Bartoszewski in einer Klinik des Roten Kreuzes in Polen. Im Herbst 1940 wurde Bartoszewski im Rahmen einer willkürlichen Massenrazzia von den Deutschen verhaftet und in das Konzentrationslager Auschwitz verbracht. 1941 wurde er nach Interventionen des Roten Kreuzes freigelassen. Während der verbleibenden Kriegsjahre war Bartoszewski heimlich im Widerstand gegen die Nazis aktiv. Er war Mitglied mehrerer Untergrundorganisationen, darunter des Provisorischen Ausschusses zur Unterstützung von Juden, dem Vorläufer von Żegota.
Nachdem er Ende 1942 gemeinsam mit anderen Żegota gegründet hatte, war Bartoszewski dort für verdeckte Hilfsaktionen zuständig, etwa für die Beschaffung gefälschter Papiere oder die medizinische Versorgung der Juden, um die sich Żegota kümmerte. Bartoszewski verfasste zudem zahlreiche Berichte über die Notlage der Juden im besetzten Polen. Anfang 1943 nahm er seine Tätigkeit als stellvertretender Leiter der jüdischen Abteilung der Delegatur auf, dem Verbindungsbüro zwischen Żegota und der polnischen Exilregierung.
Władysław Bartoszewski überlebte den Krieg und wurde später Historiker und Politiker. 1963 wurde Bartoszewski eingeladen, einen Olivenbaum in Yad Vashem zu Ehren von Żegota zu pflanzen. Zwei Jahre später, 1965, würdigte Yad Vashem Bartoszewski als ,,Gerechter unter den Völkern".
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