Maria Sava Moise
Geboren: 1. Juni 1925
Iasi, Rumänien
Maria war eines von vier Kindern einer armen Roma-Familie aus der Hauptstadt Moldawiens im östlichen Rumänien. Die Familie lebte in einem gemischten Viertel, in dem Rumänen und Sinti und Roma lebten. Maria wuchs in einem Haus mit Garten auf, in dem die Familie ein Schwein und einige Hühner hielt. Ihr Vater verdiente sich als Sänger sowie als Arbeiter in einigen der vielen Weingüter, welche die moldauische Landschaft prägten.
1933-39: Marias Eltern konnten es sich nicht leisten, sie zur Schule zu schicken. Um über die Runden zu kommen, halfen Maria, ihre Schwester und ihr älterer Bruder ihrer Mutter, Trauben für ein lokales Weingut zu pflücken. Die Arbeit war saisonabhängig und wurde wochenweise vergeben. Maria und ihre Familie arbeiteten hart und lange, von 5 Uhr morgens bis zum Abend.
1940-44: Als Maria 16 Jahre alt war, wurde ihr Vater von den Rumänen zum Kampf gegen die Sowjetunion eingezogen. Im folgenden Jahr wurden Iasis Sinti und Roma von der rumänischen Polizei verhaftet und in einem Viehwagen nach Osten geschickt. Als sie in Transnistrien ausstiegen, wurden sie zu einer Farm gebracht und auf freiem Feld zurückgelassen, um langsam zu sterben. Auf diese Weise starb ihre Schwester. Marias Ehemann Stefan konnte entkommen. Zufällig war die Einheit ihres Vaters in der Nähe stationiert, so dass er am Silvesterabend 1943 einige von ihnen mit einem Truppenzug zurück nach Rumänien schleusen konnte.
Maria überlebte den Rest des Krieges in Iasi. Nach dem Krieg wurden sie und ihr Ehemann wieder vereint und ließen sich erneut in Iasi nieder.