Shony wurde als Kind religiöser jüdischer Eltern in einer kleinen Stadt in Siebenbürgen geboren. Im Alter von 5 Jahren begann er, Geige zu spielen. Seine Stadt wurde 1940 von Ungarn und 1944 von den Deutschen besetzt. Im Mai 1944 wurde er in das Konzentrationslager Auschwitz in Polen deportiert. Später wurde er in das Lagersystem von Natzweiler in Frankreich überstellt und dann nach Dachau verlegt, wo er im April 1945 von US-Truppen befreit wurde. 1950 wanderte er in die Vereinigten Staaten aus und wurde Komponist und professioneller Geiger.
Ein Gefangener fehlte. Nach mehreren Nachzählungen fehlte noch immer ein Gefangener. Also gingen die Kapos zur Baracke, um nach ihm zu suchen. Sie fanden den vermissten Mann schlafend in einer Ecke. Es war mein Vater. Sie zerrten ihn an seinem Kragen zum SS-Wachmann. Es war Februar. Es war kalt, schneite, und der Boden war vereist. Der SS-Wachmann wandte sich an die versammelten Menschen und sagte: „Ich habe gehört, der jüdische Hund hat zwei Söhne hier. Ich möchte, dass sie vortreten und zu ihm kommen. Sie sollen Zeuge seiner Bestrafung sein.“ Wir mussten also vortreten. Wir traten hervor und standen in seiner Nähe. Dann wandte er sich den anderen zu und sagte: „Dieser dreckige jüdische Hund hat Deutschland zehn Minuten vom Sieg abgehalten, denn so lange hat es gedauert, ihn zu finden.“ Dann versetzte er meinem Vater einen schnellen Tritt, was den Kapos signalisierte, mit der Bestrafung zu beginnen. Sie eilten zu ihm und traten und schlugen ihn von allen Seiten. Sie peitschten ihn aus. Wir fielen auf die Knie. Wir wandten uns an die SS und sagten: „Bitte, hören Sie auf. Schlagen Sie uns. Bitte tun Sie das nicht.“ Die Schläge wurden noch heftiger. Dann begann ich langsam, den... den Zweiundzwanzigsten Psalm aufzusagen. Ich glaube, es ist der Zweiundzwanzigste. „Eli, Eli, lama azavtanu?“ – „Oh, Gott, mein Gott, warum hast du uns verlassen?“ Sie schlugen meinen Vater, bis er zusammenbrach und still war. Nur seine Lippen bewegten sich, als wolle er etwas sagen. Ich kam näher und stellte fest, dass er das Glaubensbekenntnis des jüdischen Volkes, das Sch'ma, rezitierte. Das Sch'ma: „Sch'ma Jisrael, Adonai elohenu, Adonai echad“ – „Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr ist einzig.“ Dann war er sehr still.
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