Stefan Moise
Geboren: 30. Januar 1923
Jassy, Rumänien
Stefan wurde als Kind von Roma-Eltern in der Hauptstadt Moldawiens im Osten Rumäniens geboren. Die Familie lebte in einer gemischten Nachbarschaft aus Roma und Rumänen. Stefans Vater verdiente seinen Lebensunterhalt mit Gitarrespielen in lokalen Restaurants. Als Kind lernte Stefan Geige zu spielen und trat oft mit seinem Vater auf.
1933-39: Als Heranwachsender war Stefan alt genug, um sich selbständig zu machen. Also verließ er seinen Vater und tat sich mit einem anderen jungen Mann zusammen, um in Restaurants aufzutreten. Sie traten in ganz Moldawien auf. Der Ausbruch des Krieges im Jahr 1939 war schlecht für das Geschäft und viele Restaurants schlossen, so dass Stefan sich als Landarbeiter verdingen musste.
1940-44: 1942 wurden Roma aus Jassy von der rumänischen Polizei verhaftet und mit einem Viehwagen nach Osten deportiert. Als sie in Transnistrien aus dem Zug stiegen, wurden sie auf offene Felder geführt und mit unzureichenden Lebensmittelrationen dem Verhungern überlassen. Auf Drängen seiner Frau gelang es Stefan zu fliehen. Natürlich nahm er seine Geige mit. Er fuhr mit einem Güterzug nach Odessa und fand Arbeit in einem Hotel, doch fühlte er sich die ganze Zeit über schuldig, weil er seine Frau und seine Schwester zurückgelassen hatte. 1944 wurde er verhaftet und in die rumänische Armee eingezogen.
Nach dem Krieg wurde Stefan wieder mit seiner Frau in Jassy vereint. Er war bis zum Ruhestand 1983 als Musiker tätig.