Hans wurde in einer jüdischen Familie im Sudetenland geboren, einer tschechoslowakischen Region mit einem großen deutschen Bevölkerungsanteil. 1922 zog die Familie Sachs nach Wien, wo sie ein Kurzwarengeschäft kaufte. Hans besuchte die öffentliche Schule und hatte viele nichtjüdische Freunde. 1933–39: Seit 1936 unterstützten viele Freunde von Hans und ihre Familien die Nazibewegung. Im März 1938 marschierten deutsche Truppen in Österreich ein und schlossen es an das Reich an. Hans beobachtete,…
Hans stammte aus einer jüdischen Familie und wurde in der niederländischen Kleinstadt Kampen geboren. Sein Vater arbeitete als Schneider und lehrte Hans das Schneiderhandwerk. 1933-39: Hans war ein talentierter Schneider und auch ein versierter Pianist. Ihn interessierten viele Themen, er las gern und hielt sich über aktuelle Ereignisse auf dem Laufenden. 1940-43: Als den Juden in den niederländischen Provinzen befohlen wurde, im Januar 1942 nach Amsterdam umzuziehen, folgte die Familie Rudelsheim…
Als jüngstes von acht Kindern stammte Helen aus einer religiösen jüdischen Familie, die in einer Stadt im Nordosten Ungarns lebte. Sie war das „Nesthäkchen”, der Mittelpunkt und die Hoffnung der ganzen Familie, die ihr ihre ganze Zuneigung schenkte. Obwohl ihr hebräischer Name Hannah war, nannte ihre Familie sie Potyo, was „die liebe Kleine” bedeutete. 1933-39: Helen ging gern zur Schule, hatte aber Angst, weil einige der Kinder und Lehrer die Juden hassten. Es war die Rede davon, dass es…
Henrys jüdische Eltern wohnten in einer polnischen Stadt, in der ihre Familien seit 150 Jahren gelebt hatten. Die jüdische Gemeinde pflegte gute Beziehungen zu ihren polnischen Nachbarn. Die polnische Bevölkerung weigerte sich zu kooperieren, als die Regierung während einer Welle von Antisemitismus in Polen Mitte der 1930er Jahre zum Boykott jüdischer Unternehmen aufrief. 1933-39: In den Jahren vor Henrys Geburt besaß sein Vater eine Eisen- und Kohlefabrik. Die Deutschen besetzten Wierzbnik am 5.…
Hertas Wiener Mutter und der in Polen geborene Vater besaßen, als Herta geboren wurde, ein erfolgreiches Herrenbekleidungsgeschäft in München. Nachdem Hitlers antisemitische NSDAP im November 1923 versuchte, die deutsche Regierung zu stürzen, siedelte die jüdische Familie Scheer nach Wien über, wo Hertas Großeltern lebten. 1933-39: Wandern war eine von Hertas Lieblingsbeschäftigungen. Sie gehörte der zionistischen Jugendgruppe Gordonia an, und bei ihren Treffen sprachen die Mitglieder über die…
Joseph wurde in Bitterfeld geboren, seine Eltern waren Roma ("Zigeuner"). Aus unbekannten Gründen wuchs er in den ersten anderthalb Jahren seines Lebens in einem Waisenhaus auf. Zur Zeit von Josephs Geburt lebten in Deutschland etwa 26.000 Sinti und Roma. Obwohl die meisten von ihnen deutsche Staatsbürger waren, wurden sie häufig von anderen Deutschen diskriminiert und schikaniert. 1933-39: Im Alter von anderthalb Jahren wurde Joseph von Pflegeeltern in Halle, einer Stadt etwa 32 Kilometer von…
Joseph war das jüngste von drei Kindern jüdischer Eltern mit Migrationshintergrund. Sein in Polen geborener Vater war ein ehemaliger Offizier der österreichisch-ungarischen Armee, der Josephs Mutter, die in Ungarn geboren wurde, im Ersten Weltkrieg kennengelernt und geheiratet hatte. Joseph wuchs in einem religiösen Haushalt auf, in dem Französisch gesprochen wurde. 1933-39: Josephs Mutter sagte, dass es hier in Paris besser sei als in dem armen Dorf, in dem sie aufgewachsen ist. Im Gegensatz zu…
Judith war das einzige Kind eines jüdischen Ehepaares, das in Hatvan, einer kleinen Stadt 22 km nordöstlich von Budapest lebte. Judiths Vater arbeitete im Geschäft seines Bruders und verkaufte Getreide und andere landwirtschaftliche Produkte, die von örtlichen Bauern produziert wurden. Als sie drei Jahre alt war, trug Judith öffentlich ihr erstes Gedicht vor - ein Interesse, das sie während ihrer gesamten Kindheit verfolgte. 1933-39: Judiths Familie war nicht religiös - sie waren Ungarn, die…
Kalman war das älteste von zehn Kindern armer, strenggläubiger jüdischer Eltern in einem kleinen Dorf in Südpolen. Sein Vater unterstützte die Familie, indem er Hühner, Eier und Gemüse von Bauern kaufte und sie auf dem Markt in Kolbuszowa verkaufte, der nur wenige Kilometer entfernt war. Kalman ging jeden Tag zu Fuß nach Kolbuszowa, um morgens die öffentliche Schule und nachmittags die Religionsschule zu besuchen. 1933-39: 1933 wurde Kalman zum Studium an einem renommierten rabbinischen Institut…
Kato war das vierte von fünf Kindern und stammte aus einer jüdischen Familie, die ein erfolgreiches Möbelgeschäft und einen Holzhof in Ujpest, drei Kilometer von Budapest entfernt, besaß. Als junges Mädchen sang und spielte Kato gerne Geige in ihrem Familienorchester in ihrem großen Haus. Sie war sportlich und ging gern schwimmen, fuhr mit dem Fahrrad und spielte Tennis. Am liebsten ruderte Kato mit ihren Freunden auf der Donau. 1933-39: Kurz nachdem Kato geheiratet hatte, zog sie nach…
Klara Gottfried Reifs Eltern, Herschel und Ethel Gottfried, besaßen eine Getreidemühle und einen Gemischtwarenladen in einer polnischen Kleinstadt. Klara konnte fünf Sprachen sprechen. Als junge Frau interessierte sie sich für Mode und reiste gern. Auf einer Reise nach Wien lernte sie den jungen Zahnarzt Dr. Gerson Reif kennen. Nachdem sie im Jahr 1925 geheiratet hatten, ließ sich das Ehepaar in Wien nieder und das erste ihrer beiden Kinder wurde 1927 geboren. 1933-39: Nach dem Anschluss Österreichs…
Kurt wurde als Kind jüdischer Eltern in Aachen geboren, wo die Familie seiner Mutter seit dem 18. Jahrhundert lebte. Sein Vater, ein ausgebildeter Koch, arbeitete als Metzger und leitete auch mehrere Geschäfte für seinen Schwiegervater. Die Paulys wohnten über einem dieser Geschäfte im nahe gelegenen Vorort Eilendorf. Kurt genoss die großen Familientreffen, bei denen er mit seinen Cousinen Anne und Margot Frank spielte. 1933–39: Als die Nazis 1933 an die Macht kamen, änderte sich die…
Die Nagys waren eine von mehreren jüdischen Familien in Zagyvapalfalva, einer Stadt ca. 30 km von Budapest entfernt. Sie besaßen einen Gemischtwarenladen, in dem viele Bergmänner der Stadt einkauften. Als junger Mann diente Lajos im Ersten Weltkrieg in der ungarischen Armee. Anschließend studierte er in Budapest, um Diplomat zu werden. Ein 1920 erlassenes Gesetz, welches die Zahl der Juden in bestimmten Berufen einschränkte, verhinderte jedoch, dass er diese Karriere einschlagen konnte. 1933-39:…
Leah und ihre vier Brüder wuchsen in einer religiösen jüdischen Familie in der Stadt Lemberg auf. Nach ihrem Abitur besuchte Leah ein Jahr lang die Universität. 1931 heiratete sie Joseph Rapaport und das Ehepaar ließ sich in Warschau nieder. 1933-39: Die Rapaports lebten in einem Vorort, Joseph arbeitete als Bankier. Ihre Tochter Zofia wurde im Mai 1933 geboren. Jedes Jahr am jüdischen Pessachfest kehrten sie nach Lemberg zurück, um Leahs Eltern zu besuchen. Zwei Tage, nachdem Joseph Ende August…
Leos jüdische Familie lebte in Wilna, das 1913 zum Russischen Kaiserreich gehörte. Aus Angst vor einer Revolution zog seine Familie 1916 nach Harbin in Nordchina, einer Stadt mit einer gut organisierten jüdischen Gemeinde. Dort schloss sich Leo einer zionistischen Gruppe an, studierte jüdische Geschichte, besuchte zwei Jahre lang eine jüdische Grundschule und lernte Hebräisch. Anschließend besuchte er eine russische weiterführende Schule in Harbin. 1933-39: Als Japan 1931 die Mandschurei besetzte…
Maria wurde als Kind römisch-katholischer Eltern in der Industriestadt Piotrkow Trybunalski in Zentralpolen geboren. Ihr Vater und ihre Mutter waren Lehrer. Maria besuchte die Grundschule und das Gymnasium in Piotrkow. Sie und ihre ältere Schwester Danuta freundeten sich mit zwei jüdischen Mädchen an, Sabina und Helena Szwarc. Obwohl ihre Häuser mehr als eineinhalb Kilometer voneinander entfernt lagen, spielten die Mädchen oft zusammen. 1933-39: Die Deutschen marschierten am 1. September 1939 in…
Marias Eltern lebten in Szentes, einer Stadt im Südosten Ungarns, 48 km von der Stadt Szeged entfernt. Ihre Mutter Barbara wurde in der Nachbarstadt Hodmezovasarhely geboren, zog aber nach ihrer Heirat nach Szentes. Marias Vater war Zahnarzt. 1933-39: Maria wurde 1932 geboren. 1937 nahm ihre Mutter eine junge Österreicherin auf, die bei der Familie lebte und Maria dabei half, Deutsch zu lernen. 1940-44: Im März 1944 besetzten deutsche Truppen Ungarn. Mitglieder der ungarischen faschistischen…
Marie gehörte zu den Lovara Roma, einem Sinti- und Roma-Stamm, der in Wohnwagen reiste und den Lebensunterhalt als Pferdehändler verdiente. Die Karawane verbrachte die Winter in der österreichischen Hauptstadt Wien und die Sommer auf dem Land. Als Marie 18 Jahre alt war, heiratete sie Karl Stojka aus demselben Stamm. Maries Familie war römisch-katholisch und ihre Vorfahren hatten seit mehr als 200 Jahren in Österreich gelebt. 1933-39: 1936 hatte Marie bereits sechs Kinder. Sie lebten in der…
Michels Eltern waren in Russland geborene Juden. Sein Vater war in Russland ein Polizeibeamter gewesen, der als Zionist offenkundig seine Meinung vertrat und daher nach Sibirien deportiert worden war. Nach seiner Flucht gelangten er und seine Frau nach Belgien. Zwei ihrer vier Kinder, darunter Michel, wurden in Brüssel geboren. 1933-39: In Brüssel war Michels Vater Verleger und Redakteur zweier Zeitungen; einer französischen und einer jiddischen. Als Kind las Michel gerne Comics wie „Yordi", der in…
Moniques jüdische Eltern lernten sich in Paris kennen. Ihr Vater war aus Russland dorthin ausgewandert, um Ingenieurwissenschaften zu studieren, und ihre Mutter war als kleines Kind aus Polen gekommen. Moniques Vater hatte nicht genug Geld, um die Universität zu beenden, also begann er als Polsterer zu arbeiten. Er führte auch ein kleines Geschäft und verkaufte seine handgefertigten Ledertaschen. 1933-39: Moniques Mutter war 20 Jahre alt, als sie 1937 Monique zur Welt brachte. Zwei Jahre später…
Als eines von zwölf Kindern wuchs Moniek in Dabrowa Gornicza auf, einer Industriestadt im Westen Polens. Sein Vater Jacob besaß einen Dorfladen, den er 1938 aufgrund eines Boykotts durch lokale Antisemiten schließen musste. Moniek besuchte sowohl öffentliche als auch jüdische Schulen, und sein Vater hoffte, dass er eines Tages Rabbiner werden würde. 1933–39: Am 1. September 1939 wurde Moniek von Flugzeuggeräuschen geweckt, als deutsche Truppen in Polen einmarschierten. Als der Krieg näher…
Nenad war das jüngste von neun Kindern serbisch-orthodoxer Grundbesitzer im ostkroatischen Teil Jugoslawiens. Während des Ersten Weltkriegs wurde die Familie Popovic von der österreichisch-ungarischen Armee, die sich damals im Krieg mit Serbien befand, nach Vukovar evakuiert. 1928 zog Nenad nach Belgrad, wo er die Belgrader Universität besuchte und 1932 sein Jurastudium abschloss. 1933-39: Nenads Arbeitsfeld war Wirtschaftsrecht und er fand eine Stelle in der Wirtschaftsforschungsabteilung der…
Paula wuchs in einer religiösen jüdischen Familie in Kielce auf, einer Stadt im Südosten Polens. Ihre Familie lebte in einem modernen zweistöckigen Wohngebäude. Paulas Vater besaß die einzige Spedition im Bezirk. Ihr älterer Bruder Herman besuchte die Religionsschule, während Paula morgens den öffentlichen Kindergarten und nachmittags die Religionsschule besuchte. 1933-39: Als Schuluniform trug Paula eine dunkelblaue Jacke mit weißer Bluse und Faltenrock. Mit neun Jahren tanzte sie den…
Preben wurde in dem kleinen dänischen Fischerdorf Snekkersten geboren und stammte aus einer protestantischen Familie. Er wurde von seiner Großmutter erzogen, die auch für die Erziehung von fünf weiteren Enkeln verantwortlich war. Jeden Tag pendelte Preben zur Schule in die dänische Hauptstadt Kopenhagen, etwa 40 Kilometer südlich von Snekkersten. 1933-39: Es gab sehr wenige Juden in Prebens Grundschule, aber er betrachtete sie nicht als Juden; für ihn waren sie nur seine Klassenkameraden und…
Rebecca war das älteste von drei Kindern ladinischsprachiger, sephardisch-jüdischer Eltern. Die Pissirilos lebten in Kastoria, einer kleinen Stadt in der Bergregion des griechischen Mazedoniens nahe der albanischen Grenze. Rebeccas Vater war ein erfolgreicher Stoffhändler. Die Pissirilo-Kinder besuchten öffentliche Schulen. 1933-39: Nach Abschluss der Grundschule besuchte Rebecca die weiterführende Schule. Sie sang gern und ging gern zur Schule. Rebecca führte ein Tagebuch, wie einige der anderen…
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